Menschen können heilig sein! Ein Beispiel: Die heilige Adelheid
Pfarrer Michael Dörr:
Am 5. Februar 2015 feiern wir in Vilich, Pützchen, ja in ganz Bonn, den 1000. Todestag der heiligen Adelheid. Wer war bzw. ist diese Frau, die um die Wende des 10. Jahrhunderts gelebt hat, was macht sie zu einer Heiligen und welche Bedeutung kann sie auch heute für uns haben – ja hat sie überhaupt (noch) eine Bedeutung? Wieso ist sie heilig? Und: Können auch wir heilig sein bzw. werden?
Adelheid war es nicht in die Wiege gelegt, eine Heilige zu werden, nicht einmal eine Stiftsfrau bzw. Benediktinerin und als solche ein Stift bzw. ein Kloster (später ein zweites in Köln) zu leiten. Erst durch den Tod des Bruders stellt sich für die Eltern die Frage, was aus der Familie wird, da es keine männlichen Erben gibt. Um die Erinnerung an die Familie wachzuhalten, gründen sie ein Stift in Vilich und unterstellen es dem Kaiser, der es neben Quedlinburg, Essen und Gandersheim zu einem Reichsstift mit besonderen Privilegien macht.
Was haben uns Heilige heute noch zu sagen?
Petra Gläser, Vorsitzende des Pfarrgemeinderates:
Im nächsten Jahr, genau am 5. Februar 2015, feiern wir den 1000. Todestag unserer Stadtpatronin, der heiligen Adelheid von Vilich. Tausend Jahre Verehrung, das ist wirklich eine lange Zeitspanne. Man hätte ja Adelheid auch vergessen können. Aber an irgendetwas muss es liegen, dass die Menschen noch heute die Erinnerung an sie wachhalten.
Auch der Pfarrgemeinderat für unseren Seelsorgebereich wollte das nächste Jahr unter einen besonderen Themenschwerpunkt stellen und gab dem Jahr den Titel: „1000 Jahre Adelheid – die frau. die heilige.“ Mit einem breitgefächerten Programm versuchen wir uns dieser ungewöhnlichen Frau, von der wir außer der Lebensbeschreibung in der Vita und ein paar Reliquien keine Spuren mehr haben, zu nähern, um – wo möglich – auch das Lebensgefühl dieser Zeit zu erspüren.