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Tol’dot & Tarbut : Programm1. Halbjahr 2024

Tol’dot & Tarbut :Programm1. Halbjahr 2024

Alle Veranstaltungen finden Online Via Zoom statt.
Toldot & Torbut
Datum:
5. Dezember 2023

Nachholtermin: 

Jüdische Theologie als Wissenschaft?  Jüdische Studien seit dem 19. Jahrhundert 

Do 11.04.2023 │ 19.15 Uhr 
Dr. Mirjam Thulin, New York 

Online-Veranstaltung; Anmeldung über externen Zoom-Link: 
https://zoom.us/meeting/register/tJwvcuGpqjkqH9SF8CkZt7CuBxLdgGRPIjt7 

Judaistik, Jüdischen Studien und Jüdische Theologie berufen sich bis heute auf die im Berlin des 19. Jahrhunderts aufgekommene Wissenschaft des Judentums als ihre Vorläuferdisziplin. Diese war, entlang führender Konzepte von „Fortschritt“, „Nation“ und „Wissenschaft“, um die Wahrung und Überlieferung jüdischen Wissens bemüht. Aufgrund des verbreiteten Antisemitismus jedoch blieb sie von der Universität ausgeschlossen. Also etablierte sich die Wissenschaft des Judentums als transnationale Kommunikationsgemeinschaft von Rabbinern und nichtrabbinischen Gelehrten; ihre sichtbaren Wegmarken waren Rabbinerseminare, jüdisch-wissenschaftliche Vereine und Zeitschriften sowie gelehrte Korrespondenznetzwerke. Der Vortrag gibt Einblick in die Genese und Dynamik der jüdischen Wissenschaftsbewegung des 19. Jahrhunderts, in deren Verwicklung in religiöse Herausforderungen der Zeit, und fragt schließlich nach deren Bedeutung für die heutigen Nachfolgedisziplinen.

Sie ist nicht im Himmel" (Dt 30,12): Zum Verständnis und Bedeutung des Konzepts der mündlichen Tora

Mi 24.04.2024 │ 19.15 Uhr 
Prof. Dr. Ronen Reichmann, Heidelberg 

Anmeldung über externen Zoom-Link: 
https://zoom.us/meeting/register/tJYqcOitqD0iE9JGrxX90hEv2jfg9Ug_VSDj 

Das rabbinische Judentum geht vom Dogma der zwei "Torot" aus, einer schriftlichen und einer mündlichen, die Mose am Berg Sinai offenbart worden sind. Die mündliche Lehre begleitet die schriftliche Lehre im Sinne eines Kommentars dazu. Im rabbinischen Judentum stellt die Tätigkeit des Kommentierens den Redemodus par excellence dar. Der rabbinische Gelehrte ist in seinen gelehrten oder praktisch angewandten Tätigkeiten auf die Grundleistung des Kommentierens angewiesen. Anders als der Prophet kann er sich an seine Zuhörer nicht mit der Verheißung wenden, eine genuin neue Botschaft zu verkünden. Erneuerungen kann er nur im Sinne eines Beitrags zum diskursiven Zusammenhang leisten, indem er voll und ganz in der Tradition steht. Diese Idee wird im Vortrag anhand von Textbeispielen dargestellt und reflektiert. 

Der nicht beabsichtigte Skandal der jüdischen Aufklärung:  Hartwig Wessely über die moderne jüdische Erziehung 

Di 07. 05.2024 │ 19.15 Uhr 
Prof. Dr. Christoph Schulte, Potsdam 

Anmeldung über externen Zoom-Link: 
https://zoom.us/meeting/register/tJAvce2tqz0vGtV1Qoe__qZtbAN_ByyDnneq 

Als Naftali Hartwig Wessely (1725-1805) seine hebräische Erziehungsschrift „Divrej Schalom we’Emet“, zu Deutsch: „Worte der Wahrheit und des Friedens“ 1782 publizierte, kam es zum größten öffentlichen Skandal der Haskala (Jüdische Aufklärung) in Deutschland: Die Schrift wurde in alten jüdischen Gemeinden verbrannt, ihr aufgeklärter Autor wurde von traditionell gesinnten, sehr angesehenen Rabbinern gebannt und verfemt — eine Bücherverbrennung gegen die Aufklärung. Wer war dieser Wessely? Und warum entlud sich der Furor gegen die jüdische Aufklärung ausgerechnet am ersten modernen Erziehungsprogramm für jüdische Knaben?

Der junge Gershom Scholem und die Frage der Sprache 

Mo 03.06.2024 │ 19.15 Uhr 
Dr. Ghilad H. Shenhav, München 

Online-Veranstaltung; Anmeldung über externen Zoom-Link: 
https://zoom.us/meeting/register/tJYkdOmhrzwoE9CddP0CGrECUImoGxnHFwVl 

Gershom (Gerhard) Scholem (1897-1982) ist uns als der große Wissenschaftler bekannt, der das moderne Forschungsgebiet der Kabbala begründet und einem großen Publikum vorgestellt hat. Weniger bekannt ist vielleicht, dass Scholem mit einer äußerst schwierigen Frage beschäftigt war – der Frage nach der hebräischen Sprache. In den Jahren 1916-1926 investierte Scholem einen Großteil seiner intellektuellen Kraft in eine lange Reihe von Essays über das Wesen der biblischen Sprache, über die Praxis der Übersetzung und über die Möglichkeit der Säkularisierung der heiligen Sprache. In diesem Vortrag wird beschrieben, wie Scholems Texte eine "Ökonomie des Lesens" darstellen, die bestimmte Aspekte der religiösen Schriften und Sprache enthüllt, andere aber verbirgt. Einerseits findet Scholem in der Heiligen Schrift Antworten auf Fragen nach dem Wesen der Sprache und der Gerechtigkeit, wie sie von Denkern wie Kant, Nietzsche und Benjamin gestellt wurden. Andererseits verhindern Scholems deutscher Hintergrund und seine philosophischen Beweggründe, die Heterogenität des liturgischen Textes zu beachten, insbesondere die weiblichen und mütterlichen Stimmen und Körper.

Veranstalter: Katholisches Bildungswerk Bonn, Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Bonn, Evangelisches Forum Bonn, Deutsch-Israelische Gesellschaft Bonn, Gedenkstätte Bonn, Seminar für Liturgiewissenschaft und Seminar für Religionspädagogik der Katholisch-Theologischen Fakultät, Universität

 

Veranstalter