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natürlich mensch - ein Dialog- und Kunstprojekt

Workshop natürlich mensch Utopiastadt

Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Bildungswerks der Erzdiözese Köln e.V. lädt das Katholische Bildungswerk an zwei Orten in Wuppertal zu einem Dialog- und Kunstprojekt ein. Mit Mittelpunkt steht die Beziehung zwischen der Natur und dem Menschen angesichts globaler sozial-ökologischer Herausforderungen wie dem Klimawandel und dem Verlust biologischer Vielfalt.

Sieht der Mensch sich in einem Machtverhältnis zur Natur, in dem er sich als Beherrscher begreift? Wie deuten wir vor diesem Hintergrund den biblischen Schöpfungsbericht, der wirkungsgeschichtlich in den Auftrag mündet, die Erde zu unterwerfen? Wie können wir unseren Lebensstil nachhaltiger gestalten: individuell und strukturell?

Fünf Künstler*innen – Georg Janthur, Charlotte Perrin, Mira Sasse, Diemut Schilling und Daniela Werth – haben sich seit dem Frühjahr 2025 mit diesem Themenfeld auseinandergesetzt und präsentieren ihre Werke vom 26. September bis zum 19. Oktober im KuKuNa des Caritasverbandes direkt an der Wupper und in Utopiastadt an der Trasse. 

Die Ausstellung begibt sich in den Dialog zum urbanen Raum und schafft so kreative Gestaltungs- und Reflexionsräume. In Auseinandersetzung mit dem Rahmenprogramm hinterfragt sie herkömmliche Narrative und lädt zu neuen Denkräumen und die Entwicklung neuer Handlungsperspektiven ein.

Die Künstler*innen

Charlotte Perrin copyright Hélène Bellenger

Charlotte Perrin

wurde 1986 in Marseille geboren und studierte Bildende Kunst u. a. in Paris und Manchester mit Diplom, bevor sie 2016 als Meisterschülerin bei Monika Brandmeier an der HfBK Dresden abschloss. Ihre Arbeit wurde durch zahlreiche Stipendien gefördert, z. B. der Staff-Stiftung, der NRW-Landesregierung und der Stiftung Kunstfonds sowie durch eine Reihe von Nominierungen ausgezeichnet, darunter für den Ida-Gerhardi- und den Paula-Modersohn-Becker-Preis.

Ihre Einreichungen für Kunst am Bau waren mehrfach in den Finalrunden, so 2024 für das neue Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung in Berlin, 2025 erhielt sie den 1. Preis für das neue Lern- und Anwendungszentrum des Karlsruher Instituts für Technologie. 

Als bedeutend in der Liste ihrer Ausstellungen bezeichnet Charlotte Perrin ihre Einzelschauen in Lemgo, Berlin, Wuppertal und Dresden, ihre Duos in Bochum, Aix-en-Provence und Aberdeen und eine Reihe von Gruppenausstellungen. 

Die Künstlerin schafft weitläufige Installationen mit architektonisch inspirierten Elementen, die meist aus industriell gefertigten Werkstoffen bestehen und kontextuell verschieden zusammensetzbar sind. Die damit gestalteten Environnements laden dazu ein, in der Bewegung Raum, Zeit und Formen als relative Konstanten unseres Daseins zu ermessen und zu entdecken.  

Daniela Werth

Daniela Werth

wurde 1965 in Essen geboren und erhielt ihre künstlerische Ausbildung an der ehemaligen Folkwang Hochschule/GHS in Essen. Von 1995 bis 2022 unterrichtete sie am Berufskolleg in Bochum die Fächer Mediendesign, Design- und Farbtechnik sowie Raumgestaltung, seit 2022 ist sie in der Lehrkräfteausbildung tätig.

2014 – 2018 studierte sie Malerei und Grafik an der Freien Akademie der bildenden Künste Essen mit Abschluss als Meisterschülerin bei Bernard Lokai und Prof. Stephan P. Schneider. Sie wurde Mitglied der GEDOK Wuppertal, des Bochumer und des Vestischen Künstlerbunds und gründete mit Liane Lonken die Produzentengalerie Alte Seifenfabrik in Bochum. 

Ihr Kalender weist seit 2016 außer vielen Gemeinschaftsausstellungen jährlich auch Einzelschauen auf, in denen sie sich mehrfach mit einem für sie zentralen Thema beschäftigt: »Vanitas – Ästhetik des Morbiden« (fadbk Essen, 2018) »Ode an die Vergänglichkeit« (Ruhrgallery Mülheim, 2020) »Endlich sein – endlich ein«! (Kunstraum Krefeld, 2024). 

Zu den regionalen und NRW-weiten künstlerischen Erfolgen kommen wiederholte Kooperationen mit marokkanischen Künstler*innen in wechselnden Ausstellungen in Tétouan und in deutschen Städten, die 2026 mit Konzepten zum Thema Nachhaltigkeit fortgesetzt werden.

Diemut_Schilling

Diemut Schilling,

wurde 1965 in Bremen geboren, studierte 1986 - 87 an der Scuola Internazionale di Grafica in Venedig und an der Kunstakademie Düsseldorf, wo sie 1992 als Meisterschülerin bei Tony Cragg abschloss. Sie erhielt mehrfach Stipendien der Studienstiftung des deutschen Volkes, u. a. für Moskau, ein NRW-Stipendium für Belgien und das Schmidt-Rottluff-Stipendium. Ihre Arbeiten werden international gezeigt, von Museen gesammelt und wurden bereits 2001 mit dem Förderpreis des von der Heydt-Kulturpreises gewürdigt. 

Sie schuf bisher 40 interdisziplinär-künstlerische Beteiligungsprojekte im öffentlichen Raum, darunter die jährlichen »Lichterwege« in Wuppertal und viele urbane Neugestaltungen und erhielt dafür Auszeichnungen vom Land NRW (2005), der Architektenkammer NRW, dem Bundesbauministerium, sowie als »Vorbildprojekt der Sozialen Stadt NRW« und als »Robert Jungk Zukunftsprojekt« (beide 2009). 

Neben ihrer künstlerischen Arbeit ist Diemut Schilling als Dozentin tätig, unterrichtete in der von ihr mitgegründeten Kunstschule in Remscheid und im MUS-E-Programm der Yehudi-Menuhin Stiftung an Grundschulen in Wuppertal. 2000 - 2010 lehrte sie an der Hochschule in Düsseldorf, seit 2008 im Fachbereich Mediendesign an der Universität Wuppertal und von 2011 – 2025 als Professorin an der Alanus-Universität für Kunst und Gesellschaft. 

 

Georg Janthur

Georg Janthur

wurde 1958 in Wuppertal geboren und erwarb sein Diplom für Visuelle Kommunikation an der FH Düsseldorf. Seit dem Beginn seiner künstlerischen Laufbahn erhielt er mehrfach Stipendien und arbeitete an vielen Orten der Welt, darunter in Mexiko, Estland und in verschiedenen Städten der Schweiz – und kehrte immer wieder in seine Geburtsstadt zurück. Seine Skulpturen und Gemälde waren bisher in vielen nahen und fernen Ausstellungen zu sehen, nicht zuletzt im Metropolitan Museum in New York. In diesem Jahr war er auch beteiligt an „Die Große 2025“ im Kunstpalast Düsseldorf. 

Seine bildhauerische Arbeit, die sich kritisch mit den Konflikten von Natur und Gesellschaft auseinandersetzt und dabei aktuelle Themen aufgreift, wurde zum Beispiel 2015 mit dem 1. Preis des Skulpturenwettbewerbs Rheda Wiedenbrück ausgezeichnet, 2024 mit dem 1. Platz des Bildhauersymposiums »Kunst am Wasser« während des Mittelsächsischen Kultursommers in Hainichen. Im öffentlichen Raum findet man seine Werke unter anderem im Berger Park in Gelsenkirchen und im Kloster Andechs. Einige Serien setzt der Künstler seit Jahren kontinuierlich fort, darunter die »Zaungäste«, die an wechselnden Orten ihre Perspektive zum Geschehen der Welt ausdrücken.

Mira Sasse

Mira Sasse

wurde 1988 in Lennestadt geboren, absolvierte die Fächer Kunst und Germanistik an der Bergischen Universität Wuppertal und studierte Freie Kunst als Meisterschülerin bei Prof. Stefan Kürten und Prof. Peter Piller in Düsseldorf. Den Akademiebrief erhielt sie 2021.

Die Künstlerin lebt in Wuppertal und engagiert sich neben ihrer Tätigkeit als Lehrerin an einer Gesamtschule kuratorisch in der Galerie Hebebühne und im Kulturort Loch, den sie 2015 mitgründete.

Für die Schaffung und Präsentation ihrer Werke findet sie besondere Stätten und Räume, wo sie die Spuren des dort Verschwundenen aufnehmen kann und lockt ihre Betrachter mit interessanten Titeln wie „Hauptsache die Straßen sind frei“ (in der Vitrine des Künstlervereins Malkasten in Düsseldorf, 2014) und „Unterschutzstellung einnehmen, halten und ausatmen“ (im Kunstraum in front of space in Wuppertal, 2023). Dazwischen und darüber hinaus liegen viele Ausstellungsstationen, die ihre Kreise durch Deutschland und zur Zeit bis Palermo ziehen. 

Das Begleitprogramm

Katja Pfeiffer im Porträt

Vernissage

Festvortrag Prof. Dr. Katja Pfeiffer, Bergische Universiät Wuppertal, Bergische Universität Wuppertal, Fakultät für Design und Kunst | Musik Juliane Bärwaldt

Freitag, 26.09.2025 | Wuppertal

JPof.in Dr. Asmaa El Maaroufi

Utopien zur Nachhaltigkeit – Resilienz und aktive Hoffnung angesichts der Klimakrise

Workshop mit Prof.in Dr. Asmaa El Maaroufi 

Samstag, 04.10.2025 | Wuppertal

Jutta Höfel im Porträt

Verlorene Paradiese

Literarisches Café mit Dr. Jutta Höfel

Montag, 06.10.2025 | Wuppertal

Dr. Fana Schiefen

„Sorge für das gemeinsame Haus“. Klimagerecht handeln für ein gutes Leben

Podium mit Dr. Fana Schiefen, Paula Blumenschein, Diemut Schilling, David J. Becher

Mittwoch, 08.10.2025 | Wuppertal

Alina Herbig

„Tiere, vor denen man Angst haben muss“ (Arche-Verlag 2024)

Lesung mit Alina Herbing

Freitag, 10.10.2025 | Wuppertal

Jan Schillmöller

Finissage

Was bleibt - was folgt? Ein Projekt und seine Prozesse, ausgelotet im Gespräch mit Jan Schillmöller

Sonntag, 19.10.2025 | Wuppertal

Das Projekt-Tagebuch

»natürlich mensch« ist ein dialogisch konzipiertes Kunstprojekt, das im Frühjahr 2025 gestartet ist und in die Kunstausstellung mit begleitendem Rahmenprogramm mündet. Die Präsentation der Kunstobjekte im öffentlichen Raum lädt zur Kontemplation und zum interdisziplinären Diskurs ein. Im »Projekt-Tagebuch« erhalten Sie Einblicke in die Ergebnisse und verschiedenen Etappen des Projekts. 

Wartesaal in Utopiastadt

Direkt an der Wupper im KuKuNa des Caritasverbandes startete am 12. April bei bestem Wuppertaler Wetter unser Workshop. Unter der Moderation von Katharina Müller erkundeten wir den Raum, lernten uns kennen und machten uns gegen Mittag über die Trasse nach Utopiastadt auf. Mit Impulsen zu unserem Verhältnis zur Natur, insbesondere ihrer Materialität im urbanen Raum, begleitete uns Anna-Maria Riedl, Juniorprofessorin für christliche Sozialethik mit dem Forschungsshwerpunkt nachhaltige Entwicklung. Ein bereichernder und beglückender Tag voller Inspirationen: ein Aufruf, den Raum und das kompliziert-komplexe Ineinanderwirken von Natur und Mensch zu erkunden. 

Mitschnitte von einigen unserer Veranstaltungs-Highlights finden Sie in unserer Mediathek Bildung.