Passion und Vernichtung | Militärseelsorge im 2. Weltkrieg | Fr 09.04.2024
Im Juni 1941 überschritten mehr als drei Millionen deutsche Soldaten die Grenze zur Sowjetunion und begannen einen Krieg, der als erklärter Rassen- und Vernichtungskrieg geführt wurde. Am Ende dieses Krieges hatten ca. 18 Millionen sowjetische Zivilisten, über 8 Millionen Soldaten der Roten Armee fast 3 Millionen deutsche Soldaten ihr Leben verloren. Inmitten des Infernos von massenhaftem Mord und tausendfachem Sterben verkündeten Wehrmachtgeistliche beider christlicher Konfessionen im Auftrag des NS-Staates die »Frohe Botschaft«. Wie gingen diese Geistlichen damit um, dass sie sich in einem Vernichtungskrieg befanden? Was sagten sie sich und anderen, als sie Zeugen von Morden an Juden und Kriegsgefangenen wurden? Und wie kommentierten sie den Tod der eigenen Soldaten? Antworten auf diese Fragen finden sich in unveröffentlichten Tagebüchern, Briefen und Berichten, die von Dagmar Pöpping in zahlreichen Archiven gefunden und ausgewertet wurden. (Klappentext aus: Dagmar Pöpping, Passion und Vernichtung. Kriegspfarrer an der Ostfront 1941-1945)
Referentin: Dr. phil. Dagmar Pöpping ist Journalistin und Historikerin, geboren 1964 in Gelsenkirchen-Buer, Studium der Philosophie, Neueren Geschichte und Komparatistik an der Ruhr-Universität Bochum, 2000 Promotion im Fach Neuere Geschichte bei Hans Mommsen, 2002 bis 2009 wissenschaftliche Angestellte an der Evangelischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München und selbständige Historikerin, 2005-2008 Lehrbeauftragte am Institut für Geschichte und Kunstgeschichte der TU Berlin. Seit 2012 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der Forschungsstelle für Kirchliche Zeitgeschichte an der LMU München.