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Kreuz 24

30 Bild H

Wie schön, dass das Kreuz, das innigste Symbol unseres Christentums, auch in der säkularen Welt vielfach noch seinen geachteten Platz ein-nimmt. Wie selbstverständlich klettern z.B. in den Alpen die Menschen auf Bergesgipfel und lassen sich froh und stolz neben dem Gipfelkreuz fotografieren, egal, ob sie dabei den lieben Gott im Sinn haben oder „nur“ den Stolz auf die geschaffte Wanderleistung. Das Kreuz gehört einfach dazu!

 

Auch mein „Lieblings“-Kreuz ist von dieser Art. Es ist das Gipfelkreuz auf der Bethlehemer Höhe, dem mit 124 m höchsten Punkt des Fortuna-feldes, dem rekultivierten ehemaligen Tagebau Bergheim.

 

Inmitten der Stadt Bergheim wurde über viele Jahre wertvolle Braunkohle gefördert, fanden viele Menschen Arbeit und Brot. Aber auch rund zweieinhalbtausend Menschen verloren ihr Heimatdorf For-tuna; das alte Kloster Bethlehem, religiöser Bezugspunkt in unserer Ge-gend, verschwand von der Bildfläche. Nach Abzug der Bagger und der Wiederverfüllung entstand eine neue Landschaft, heute ein beliebtes Naherholungsgebiet. 

 

Darin hat die bergbautreibende Firma Rheinbraun/RWE einige Erin-nerungsstätten geschaffen, darunter zwei Bildstöcke und vor allem: das Gipfelkreuz. Es krönt als Schlusspunkt die jahrzehntelange Arbeit in unserer Gegend, ist vielleicht aber auch als Wendepunkt zu sehen im Hinblick darauf, dass nun nach der volkswirtschaftlichen Notwenigkeit der Braunkohlengewinnung der Klimawandel stärker in den Blickpunkt kommt. Auf jeden Fall ist es ein beliebtes Wanderziel für viele Men-schen, die auf dem Fortunafeld Erholung suchen. Dass der zunächst freie Blick in die Landschaft durch den höher wachsenden Bethlehemer Wald inzwischen versperrt ist, ist ein Wermutstropfen; doch würde es Sinn machen, für einen freien Blick Bäume abzusäbeln…? Genießen wir doch einfach einen Moment der Ruhe am Kreuz; die Bank und ein Windschutz laden dazu ein. Und anschließend gehen wir über die Wege „Rongk öm et Jipfelkröx“ und „Zur Bethlehemer Höhe“ oder den „Mariensteig“ wieder in unsere Alltags-Realität zurück. Schön. 

J. H.