Rosenkranz von ca. 1941
Mein Vater Josef M., Jahrgang 1915, hat diesen Rosenkranz auf dem russischen Feldzug bei sich getragen.
Geheiratet haben meine Eltern 1942, damals bekam er den Rosenkranz als Hochzeitsgeschenk von meiner Mutter mit dem Wunsch auf baldige gesunde Wiederkehr. Vier Jahre später kam er zurück mit Verletzungen an Leib und Seele.
Der Rosenkranz war sein ständiger Begleiter gewesen auf dem Weg nach Russland und zurück.
Natürlich kann ein Rosenkranz keine Kugel aufhalten - und einige Verletzungen zeugten von dem nur knapp „verpassten“ Heldentod. Doch wenn wieder einmal eine russische Feuerwalze Erde und seine Kameraden zerriss, klammerte man sich an jeden Strohhalm.
Vater hatte diesen Rosenkranz bis zu seiner Gefangennahme durch alle Widrigkeiten retten können. Der Gegner „filzte“ die deutschen Gefangenen. Wer noch eine Uhr oder einen Ring besaß, musste diese dem Sieger überlassen. Bei meinem Vater fanden sie den Rosenkranz. Jetzt geschah etwas Seltsames! Der russische Soldat respektierte das Kreuz und zeigte Achtung vor seinem Träger. Er gab das kleine Etui zurück und verweis auf die gleiche Einstellung seiner Landsleute zu Glaube und Kreuz.
Mein Vater hat mir diesen Rosenkranz hinterlassen.
Ein kleines Kreuz, jedoch ein großes wunderbares Erbe.
Vielen Dank. Dein Sohn H.