Sommerausstellung im DOMFORUM:„Der Dom als Bekenntnis des Glaubens“
Sommerausstellung vom 10. Juli bis 31. August 2025 im DOMFORUM Köln
Im Fokus der Sommerausstellung 2025 von Dombauhütte und DOMFORUM, die in diesem Jahr in enger Kooperation mit dem Katholischen Bildungswerk Köln und der evangelischen Melanchthon-Akademie Köln entwickelt wurde, steht das von den in Nicäa anwesenden Bischöfen verabschiedete Glaubensbekenntnis, das von der gesamten Christenheit seit 1.700 Jahren anerkannt ist. Der Titel der diesjährigen Ausstellung »Der Dom als Bekenntnis des Glaubens « verweist darauf, dass exemplarisch ausgewählte Ausstattungsstücke des Domes vor dem Hintergrund der jeweiligen geistes- und kulturgeschichtlichen sowie der kirchen- und theologiegeschichtlichen Sichtweisen ihrer Zeit als Bekenntnis des Glaubens befragt werden.
Kirchen- und theologiegeschichtlich, aber auch weltgeschichtlich hat sich das von Kaiser Konstantin I. (306 3 337) einberufene Konzil von Nicäa im Jahr 325 n. Chr. als ein historisches Ereignis erwiesen, das sich bis heute auswirkt. Zwar gab es zur Zeit des Konzils in Köln noch kein Kirchengebäude oder gar einen Dom im heutigen Verständnis, wohl aber eine christliche Gemeinde, deren erster historisch belegter Bischof Maternus bereits in den Jahren 313 und 314 von Kaiser Konstantin zu Synoden nach Rom und Arles eingeladen wurde. Wie die Ausgrabungen unter dem Dom und östlich der Kathedrale heute belegen, lässt sich eine christliche Nutzung dieses Ortes bis in die Frühzeit zurückverfolgen.
Auch das Glaubensbekenntnis von Nicäa stellt eine in seiner Zeit verortete Antwort des christlichen Glaubens auf Herausforderungen zeitgeschichtlicher philosophischer und gesellschaftlicher Entwicklungen und Veränderungen dar. Christlicher Glaube ist von der Antike bis heute »denkwürdiger Glaube«, der aus konkreten Kontexten erwächst und in der ernsthaften Auseinandersetzung mit durchaus pluralistisch zu nennenden Bedingungen der Zeit seine Glaubwürdigkeit zu erweisen hat.
In diese Spannungen, die in der Ausstattungsgeschichte des Kölner Domes selbst anschaulich werden, nimmt die Ausstellung die Besucher/innen mit. Sie wirft (Stele 1) einen Blick auf den vermuteten frühchristlichen Versammlungsort am Kölner Dom zur Zeit des Konzils und auf das altchristliche Baptisterium als einem Ort, an dem Menschen erstmals öffentlich ihren Glauben bekennen und zu leben beginnen. »Von der Antike bis zum Mittelalter « (Stele 2) ûnden sich im Kölner Dom dessen erste bedeutendste Reliquien (Petrusstab und -Ketten), die auf den Apostel Petrus als den Christus-Bekenner verweisen. Gerokreuz und Dreikönigenschrein wiederum verweisen auf die Geburt und den Kreuzestod im Leben Jesu Christi, der im Nicänischen Glaubensbekenntnis als »wesensgleich« mit Gott in dessen biblischer Einheit bekannt wird. »Konfession und Konfessionalismus« (Stele 3) führen in die konfessionellen und kulturellen Spannungen, denen der christliche Glaube und seine Begründung vom 13. 3 16. Jahrhundert ausgesetzt wurde 3 im Kölner Dom sichtbar
im »Jüngeren Bibelfenster«, am »Altar der Stadtpatrone« und durch die Kanzel, die auf die Zeit des Erzbischofs Hermann von Wied
und sein humanistisch-reformatorisches Engagement (1543-1547) in Köln verweist. In »Gegenwart und Ausblick« (Stele 4) wird der Ausstellungsbesuchende auf Artefakte des 20. und 21. Jahrhunderts im Dom aufmerksam, die davon erzählen, wie der christliche Glaube in seiner schöpfungstheologischen, eucharistischen und pûngstlichen Dimension in jüngster Zeit und in der Gegenwart neu entdeckt und erzählt wird.
In der Fülle dieser Entdeckungen, die über 1.700 Jahre hinweg an die Quelle des Bekennens des christlichen Glaubens heranführen sollen, freuen wir uns über die lebendige ökumenische Kooperation bei der Konzeption der Ausstellung, aber auch der Autorenschaft
aller Ausstellungstexte, für die jeweils ein Autorenpaar (Dr. Martin Bock, Dr. des. Matthias Deml, Harald Schlüter, Dr. Rainer Will) in einen fruchtbaren Dialog zwischen Kunst und Theologie im Kölner Dom eingetreten sind. Möge er sich in der Auseinandersetzung jeder Einzelnen mit den Ausstellungsstücken der Sommer-Ausstellung wiederholen!
Die Ausstellung ist vom 10. Juli bis 31. August 2025 im Foyer des DOMFORUM zu sehen.
Die gesamten Ausstellungstexte und -bilder sind als Broschüre im DOMFORUM für 5,00 € erhältlich.
Für inhaltliche Rückfragen wenden Sie sich bitte an:
Harald Schlüter, Stellv. Leiter DOMFORUM, Referent für Dom- und Kirchenführungen,
Tel.: 0221 / 925 847 32, Mail: hschlueter@domforum.de