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80 Jahre Novemberpogrom

1939 erschien der Roman »Der Reisende«. Sein Autor, der 23-jährige deutsch-jüdische Kaufmannssohn Ulrich Alexander Boschwitz, hatte diesen unmittelbar nach den Novemberpogromen in nur wenigen Wochen verfasst. Sachlich, nüchtern und zugleich zutiefst berührend und verstörend erzählt »Der Reisende« von dem wohlhabenden jüdischen Kaufmann Otto Silbermann, der unmittelbar nach den Novemberpogromen alles verliert, was ihm vormals Sicherheit und Reputation in der Gesellschaft verliehen hat. Ziellos reist er mit dem Zug durch Deutschland, versucht ins Ausland zu fliehen und scheitert.
»Der Reisende« (Klett-Cotta 2018) gilt als die literarische Neuentdeckung des Frühjahrs 2018. Der Verleger und Lektor Peter Graf hat nach fast 80 Jahren der Entstehung das Manuskript überarbeitet und mit Zustimmung der Familie sorgsam ediert, so dass der Roman erstmals in deutscher Sprache erscheinen kann. Das Originaltyposkript ruhte seit den 1960er Jahren im Exilarchiv in Frankfurt am Main.
Der Berliner Schauspieler Evgenji Verenin liest Auszüge aus »Der Reisende«. 1980 in Odessa am Schwarzen Meer geboren, kam er mit seiner russisch-ukrainisch-jüdischen Familie 1994 nach Deutschland und lebte bis 2002 in Wuppertal. Peter Graf seit über zwanzig Jahren als Lektor und Verleger tätig, gibt Einblick in die Entstehungsgeschichte des Romans und die Umständen seiner Wiederentdeckung.
Datum: 4. November 2018
Uhrzeit: 17:00 Uhr
Ort: Begegnungsstätte Alte Synagoge, Genügsamkeitsstraße, 42105 Wuppertal
Eintritt: 5 Euro
Den Flyer zu der Veranstaltung finden Sie hier.
Eine Veranstaltung des Katholischen Bildungswerks Wuppertal/Solingen/Remscheid in Kooperation mit der Begegnungsstätte Alte Synagoge und der Buchhandlung v. Mackensen