Im Umfeld und erst recht im Nachgang des II. Vatikanischen Konzils wurden Fragen der Souveränität des Gottesvolkes, der Partizipation der Laien an kirchlichen Entscheidungsprozessen, der möglichen synodalen Verfassung auch der katholischen Kirche diskutiert. Die Demokratisierung einer Kirche stand auf der Tagesordnung, die bislang eher am Modell einer absoluten Monarchie sich zu orientieren schien. 1968 hielt Rahner unter dem Titel Demokratie in der Kirche? einen Vortrag, der sich mit diesen Fragen befasste. Wie nah oder fern steht die Lehre von der Kirche demokratischen Verfassungen und Strukturen, die die Entzauberung der Macht und die Souveränität des Staatsvolkes zu ihrer Grundlage haben? Was bedeutet demgegenüber die Rede von einem göttlichen Recht? Die Leistungen und Bruchstellen der Argumentation Rahners, aber auch deren ausbleibende Rezeption auf lehramtlicher Seite zeigen bis heute die ungelösten Probleme der Reformdebatten auf.

Reihe: Forum Albertus Magnus / Forum Rheinviertel. Kooperation: Seelsorgebereich Bad Godesberg

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